2017 – Skitourenwochende Lindauer Hütte

Nachdem unser eigentliches Ziel, die Schwarzwasserhütte wegen eines Kanalschadens kurzfristig nicht verfügbar war, schaffte es Vinc noch kurzfristig die Lindauer Hütte als Ersatz zu organisieren.
Und so ging es am Freitag den 03.02. auf dem Parkplatz vor der Lindauer Hütte los. Dank doch leicht warmer Temperaturen mussten selbst die dünnen Schichten recht schnell eingepackt werden, dafür gab es aber auch auf halbem Weg einen Zwischensnack und Bier in der Sonne. Danach ging es weiter auf dem flachen Anstieg zur Lindauer Hütte und als es gerade anfing zu schneien tauchte schon die Hütte vor uns auf.

Wir bezogen das Küchenlager (ja so heißt das Lager) und machten uns auf den Weg in den Gastraum, wo die erste Runde Kaiserschmarrn verköstigt wurde. Und während ein Teil es sich direkt gemütlich machte, ging der Rest der Gruppe nochmal auf den Weg für einen Nachmittagstour Quickie (es ging erst um 15:00 los).  Danach waren alle bereit zum Abendessen und da sich ein Teil die Halbpension gegönnt hatte gab es genug für alle (außer Hermann der vorsichtshalber nochmal nachbestellt hatte bevor klar wurde, dass sämtliche Tischreste verfügbar waren). Um den Abend noch abzurunden ging es dann für ein paar von uns in die Sauna. Nach anfänglichen Heizschwierigkeiten (75° lohnen sich ja nicht) und trotz eines heldenhaften Helikoptereinsatzes konnten wir die grandiose Kombination Sauna und Schnee im Wechsel genießen. Im Lager waren schon die ersten Betten belegt, während unser Lehrer-Nachzüglerteam aus Karlsruhe eintraf und trotz später Stunde auch noch etwas zum Essen bekam.


Am nächsten Morgen ging es dann nach einem kurzen Frühstück direkt los (die noch letzten eintreffenden Karlsruher wurden direkt togo mitgenommen) auf die Tour zum Öfapass. Zunächst wurde die Gruppeneinteilung gemacht (interessanterweise traute sich niemand sich als schnell zu outen, so dass wir letztendlich eine langsame, nicht so langsame und eher schnelle Gruppe hatten). Dann ging es erstmal zu einer kleinen Hüttenansammlung – die ein Teil der Mädels um alle Klischees zu erfüllen nochmal als Gelegenheit für eine Pinkelpause nutzten bevor es weiterging. Da die Lawinensituation nicht ganz ideal war, teilten wir uns vorsichtshalber in drei Gruppen und gingen mit guten Abständen das Tal hinter zum Pass. Dabei konnten bei einigen die gerade gewonnen Spitzkehrenfähigkeiten weiter trainiert werden und trotz Abstand schafften wir es uns alle oben am Pass zum Abfellen zu treffen.

Danach teilten wir uns in drei Gruppen – die besonders motivierten fuhren ein Stück ins andere Tal um dann wieder aufzusteigen, ein Teil fuhr ein Stück ab um dort nochmal zu einer Rinne mit extra viel Schnee aufzusteigen und ein entspannter Teil fuhr zurück zur Hütte bzw. Stapfte (wir hatten Anna als tapfere Schneeschuhgängerin dabei). Dort wurden dann erstmal selbstgemachte Schokopralinen von Theresa genascht, während Kohli fast einschlief. Eine kleine Gruppe nutze den Gruppenraum noch für ein bisschen Yoga und lustige Kräftigungsübungen (und eine Powder Dame die hier nicht namentlich erwähnt wird musste zugeben, dass Yoga anstrengender ist als auf den ersten Blick gedacht). Nachdem die anderen Gruppen eingetrudelt waren und die Großbestellung Kaiserschmarrn verzehrt war, stand das nächste Highlight bevor – wir hatten für fünf Uhr die Sauna reserviert. Um kurz vor fünf kam irgendjemand am Tisch auf die Idee den verhängnisvollen Satz zu sagen “Wer zuerst in der Sauna ist darf in die erste Runde” – dieser Satz führte dazu das Sekunden später nicht nur gleich mehr als fünf Leute die Treppe runter rannten sondern auch zum Teil schon zu diesem Zeitpunkt die ersten nackt waren. Der Saunabesuch (ja letztendlich waren fast 20 Leute gleichzeitig im doch eher kleinen Saunabereich) führte zu einigen lustigen Situationen. Als besondere Highlights seien hier das Duschkneippspiel und der Feueralarm erwähnt. Um den in der Sauna aufgebauten Hunger zu stillen wurde gegen Abend neben Bergsteigeressen und riesigen Salaten auch noch eine Wanne voller Kässpätzle vertilgt. Der Abend endete mit Spielen – besonders spektakulär war dabei Max Performance – bis heute sind wir nicht sicher ob er die Würfel verzaubert hatte.

Nachdem Vinc abends mit voller Autorität “Morgen wirklich 8 Uhr Abfahrt!” ankündigte, bewies die Truppe am Sonntag Morgen tatsächlich so viel Motivation, dass alle um Punkt 8 aufgefellt vor der Hütte standen. Die erste Gruppe zog schon davon, wieder Richtung Öfapass, mit dem Ziel südöstlich davon eine schöne Rinne mit weichem unberührten Pow und Ausblick auf die drei Türme zu finden.
Schon bei der ersten Pause von Vincent eingeholt, der den Rest seiner Gruppe zurücklassen musste, “Die Mädchen müssen pinkeln!”, und anschließend die harte Spurarbeit übernahm. Die Rinne erwies sich als steil, die Abstände wurden größer, ein Teil der Gruppe stieg noch weiter auf, bis unterhalb einer schönen Höhle, wo die Nüsschen, Schoki, Würstchen und Thermoskannen nicht lange auf sich warten ließen. Mit neuer Kraft Abfahrt genießen, jeder für seine Line zuständig, “No friends on powder days!” sagt der Tourengeher. Für Julian eine Ausnahme: “Kannst du hinter mir fahren? Falls meine Schulter wieder rausspringt, erklär ich dir wie du sie wieder einkugelst.” Für die motivierten stand noch ein Aufstieg an, die gleiche Rinne wie am Tag zuvor, aber eine neue Line im Pow.


Glücklich, ohne Hals- und Beinbruch, ohne ausgekugelte Schultern, haben es alle wieder zur Lindauer Hütte geschafft. Dort gab es wieder einmal für den einen eine Runde Kaiserschmarrn, für den anderen eine Runde Schnaps, um mit neuem Mut Richtung Parkplatz zu starten. Ein Race auf Skiern durch die scharfen Kurven des Waldes war die wesentlich bessere Variante, um den normalerweise ewigen und räudigen Abstieg von der Lindauer Hütte zu bewältigen.
Eine Runde Gruppenkuscheln am Parkplatz und Wiedersehen macht Freude!

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