2018 – Ice Ice Baby! – Skihochtour Similaun

Am Wochenende nach Ostern ging es aufgrund des rasant eingetretenen Frühlings für 10 Powders hoch hinaus. Das Ziel sollte in erster Linie der Gipfel des 3.606m hohen Similaun sein, gespickt mit weiteren optionalen Highlights der Umgebung.

Für solch ein Unterfangen ist ein erholter Körper natürlich unerlässlich und die Vorbereitung in der Nacht vor der eigentlichen Tour wurde standesgemäß professionell angegangen. Während eine Münchner Gruppe sich für die klassische Schichttechnik (zu fünft im Doppelzimmer) entschied, die andere für den Ehrmann‘schen Doppel-Löffel (zu dritt im Doppelbett im VW-Bus), ging die Karlsruher Fraktion nach dem Lützenkirchen-Prinzip vor („3 Tage wach“) und verzichtete gleich ganz auf Schlaf.

So traten wir am Samstagmorgen komplett ausgeruht den 1300hm-Anstieg über die Martin-Busch-Hütte bis zur Similaun-Hütte auf 3.019m von Vent aus an. Vent – dieser Exkurs sei erlaubt – ist ein Juwel der Ötztaler Alpen. Hier baute Franz Senn die ersten Schutzhütten, hier liegt die Wiege des Bergführertums, hier kann man noch seltene Alpen-Pflanzen erspähen, jeder sollte einmal…. naja, und so weiter, netter Ausgangsort jedenfalls für Touren aller Art, Sommer wie Winter, hinter Sölden rechts hoch.

Angetrieben von der vorherrschenden Frühjahrssituation sputeten wir uns, besonders im unteren, lawinengefährdeten Teil des Zustiegs, rasch voranzukommen, auf und ab über diverse Lawinenkegel größerer und kleinerer Nassschnee-Lawinen der letzten Tage. Nach dem Bierchen auf der Martin-Busch-Hütte wurde es deutlich entspannter beim Aufstieg durch die breite Gletscherschneise des Niederjochferners bis zur Similaun-Hütte.

Die privat geführte Hütte ist nicht ganz günstig, die Verpflegung aber kaum zu schlagen. Außerdem ließ sich der Wirt gern darauf ein, uns nach unserem geplanten Sonnenaufgangserlebnis auf dem Gipfel ein spätes Frühstück zu servieren. Gesagt, getan: Am Sonntag ging es 4.30Uhr erstaunlich pünktlich los Richtung Gipfel, und zwar im Gleichschritt, denn kurz oberhalb der Hütte war trotz unkritischer Gletscher-Bedingungen das Gehen am Seil angesagt. Kurz vor 7.00Uhr verwöhnte uns dann ein fantastischer Gipfel-Sonnenaufgang mit dem richtigen Ambiente, um milde lächelnd die Karawanen zu beobachten, die sich inzwischen langsam eine nach der anderen in unserer Spur den Berg hinaufbewegten.

Nach grandioser Abfahrt schmeckten Strudel und Kaffee gegen 8.00Uhr zurück auf der nun menschenleeren Similaunhütte doppelt gut.

Die geplanten Schmankerl Ötzi-Fundstelle und Finailspitze ließen wir aus und beherzigten den dringenden Rat des Wirtes, nicht viel später als 11.00Uhr wieder zurück in Vent zu sein. Eine gute Entscheidung, wie auch die zahlreichen neu hinzugekommenen Lawinenkegel von Samstag-Nachmittag uns bei der Abfahrt klarmachten. Auf diese Art konnten wir auch der Sperrung der Zufahrtsstraße zuvorkommen, die uns sonst ebenfalls wegen hoher Lawinengefahr den restlichen Sonntag in Vent festgehalten hätte.

Danke an Theresa und Kathy fürs Kümmern und Organisieren.

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