2019 – Saunaskihochtour Cevedale

Was macht man, wenn man 4 Tage auf Saunaskihochtour geht und eh den Tag vorher frei nehmen muss? Richtig, man steht extra früh auf, um noch eine Tour dranzuhängen, nur um dann vor Ort vom Hüttenwirt gesagt zu bekommen, dass der Schnee echt kacke ist und man besser auf der Hütte bleiben soll. Quasi aus Trotz haben wir noch eine 100 hm Tour aufs Köpfle gemacht bei geilstem Sulzpowder inkl. Spaltenbergung am Eiswasserfall bei der jeder Handgriff auf Anhieb saß.Zur Belohnung dieser Anstrengung ging es dann erstmal in die Sauna, bis die Münchner Fraktion mit Special Guest aus dem Osten sich dazu gesellte. Nach reichhaltiger Speise und Fresskoma ging es dann Freitag früh um halb 7 auf Tour zur Marmotaspitze. Nach dem ersten Gipfel kam dann der Testhang, um zu checken ob das skitechnische Fahrkönnen den Ansprüchen der Tour gerecht wird. Da der Test zum Glück von allen bestanden wurde, konnten wir mit dem anstrengenden Anstieg zum nächsten Gipfel, der östlichen Veneziaspitze, fortsetzen. Oben angekommen konnten wir endlich die erste Zirbe genießen, um uns auf schöne Schwünge im großartigsten Powderhang der ganzen Tour vorzubereiten. Auf der Marteller Hütte entschuldigte sich die Bedienung zunächst dafür, dass es nur vegetarisches Essen gäbe (Karfreitag und so). Wir konnten im Nachhinein jedoch nur quantitative Mängel feststellen, die sich nachhaltig auf die Psyche der Truppe ausgewirkt haben (auch wenn einige schon vorher geschädigt waren). Ohne Fresskoma ging es Tags drauf auf den Cevedale. Nur durch unverhältnismäßigen Einsatz diverser Nussmischungen konnten wir den Gipfel und damit die nächste Runde Zirbe erreichen.Nach einer genussvollen Firnabfahrt und anschließendem Gegenanstieg auf den Col de la Mare begann der abenteuerliche Teil des Tages mit einer Abfahrt die mit feinstem Powder angepriesen wurde, sich nur leider als miesester Bruchharsch entpuppte (aber first tracks). Die nachfolgende Firnabfahrt über den Gletscher entschädigte dann für alle Mühen, ebenso wie das dekadente 4-Gänge Menü mit Nachschlag auf der Branca Hütte.

Mit von den Sonnenterrassen Nachmittagen glühenden Gesichtern und Plauzen ging es in die f*ing harten Betten. Tag 3 führte uns auf den Punta San Matteo vorbei an „amok geilen“ Gletscherabbrüchen. Während des Aufstiegs verguckten wir uns in einen Steilhang, den wir zunächst zu Fuß erklommen, um die Schneequalität eingehend zu prüfen (für Ballern).

Nach einem erneuten Zirbengenuss am Gipfel konnte die Schneequalität auf Skiern bestätigt werden. Unten angekommen gingen es einen ewigen Hatscher zum kleinen italienischen Bruder der Heilbronner Hütte, vorbei an 47 Fantastilliarden Strommasten. Nach ordentlichem Vorwärmen auf dem Weg nach oben, ließ uns Saunameister und Geburtstagskind Vinc in der auf telefonische Vorbestellung vorgeheizten Holzsauna ordentlich schwitzen.Nach unbegründeter Angst zu verhungern wurden wir qualitativ und quantitativ wieder bestens versorgt. So konnten wir Montags gut gestärkt den letzten Anstieg, der sich als der technisch anspruchsvollste der Tour erwies, in Angriff nehmen.

Nach einem geschichtsträchtigen letzten Gipfel, dem Cima Tre Cannoni und einem letzten Zirbe genossen wir noch einmal die letzte endlos lange Abfahrt über den Cevedale-Gletscher runter bis zum Parkplatz. Eine traumhafte Tour mit insgesamt 71 km und 5740 hm!

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