2019 – Watzmannüberschreitung
Der Watzmann ruft…
… und daher gehts für 6 Powders in die südöstlichste Ecke Deutschlands. Bei der Anreise wird sogar ein Schlenker über Österreich gewählt, um den Watzmann mit Frau und Kindern in der bekannten Ansicht zu sehen. Ausgangspunkt für unsere Tour ist der Parkplatz am Königssee. Von dort beginnen wir den Aufstieg zum Watzmannhaus vorbei an der Kunsteisrodelbahn.
Auf der Hütte angekommen, beziehen wir direkt unser Lager. Da zu der Zeit Trinkwasserknappheit auf dem Watzmannhaus herrscht, begnügen wir uns wohl oder übel mit Bier und Radler. Nach dem Abendessen ist noch Zeit für ein paar Runden „6 nimmt“, was fälschlicherweise als „6 gewinnt“ verstanden wurde. Pünktlich um 22:00 wird die Hüttenruhe eingeläutet.
Am nächsten Tag stehen wir früh auf, da uns laut Beschilderung insgesamt 14,5 Stunden Gehzeit bevorstehen. Noch im Nebel starten wir den Aufstieg Richtung Hocheck, dem ersten Watzmann-Gipfel. Nach einigen Höhenmetern durchbrechen wir jedoch die Wolkendecke und genießen eine grandiose Aussicht auf Bergspitzen, die aus dem Wolkenmeer emporragen.
Beflügelt von der Aussicht steigen wir schnell zum Hocheck hinauf. Ab hier beginnt der ausgesetzte Steig über den knapp 3 km langen Grat über die Mittelspitze zur Südspitze. Dabei wechseln sich kurze Gehpassagen mit leichten Kletterpassagen ab. Einige Stellen sind mit Drahtseilen versichert. Trotzdem sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert.
Nachdem die Mittelspitze, der höchste Watzmann-Gipfel, passiert ist, taucht das Biwak in der Ostwand auf. Der Tiefblick zum Königssee bleibt uns aufgrund von Wolken verwehrt. Dafür entschädigt der Weitblick auf die umliegenden Gipfel.
Schneller als gedacht erreichen wir um halb elf die Südspitze, wo wir enttäuscht feststellen, dass „nur“ noch der Abstieg folgt.
Dieser ist jedoch lang, steil und steinig und kostet Kraft und Konzentration. Daher sind alle froh, als der Talboden erreicht ist. Der restliche Weg führt uns über verwachsene Steige durch die urwüchsige Natur des Nationalparks zum Kärlingerhaus am Funtensee.
Am letzten Tag spürt jeder die Anstrengung des vorigen Tages in den Beinen. Daher wird der kürzeste und vermeintlich schnellste Weg zum Bootsanleger am Königssee gewählt. Trotz kältester Kälte am kältesten Ort Deutschlands kommen wir bereits auf den ersten Metern ins Schwitzen. Über steile und rutschige Wege nähern wir uns dem Königssee, der sich anfangs märchenhaft im Nebel hüllt.
Am Seeufer angekommen legen wir eine letzte Rast an einer „abgelegenen“ Alm ein (zum Missfallen einiger Tagestouristen gibt es hier keine Pommes). Bei der anschließenden Bootsfahrt über den Königssee zurück zum Parkplatz können wir den Watzmann nochmal von unten betrachten.
Für die Planung und Organisation dieser sehr schönen Tour nochmal vielen Dank an Christoph.