2020 – Skitour Ramozhütte
Kurz bevor Corona jegliche Bergaktivitäten lahmlegte, bot sich 4 Münchnern noch mal die letzte Möglichkeit der Saison an einem Freitagnachmittag Richtung Chur in die Schweiz zu starten! Mit einem Käsefondue nach schweizer Art wurden wir in Jonas‘ WG aufgenommen. Nachdem sich alle den Bauch übervoll geschlagen hatten, wurde der Aufstieg für den nächsten Tag auf sämtlichen Endgeräten noch einmal diskutiert und über die Schweizer Topo-Karten sinniert. Um das Niveau nicht zu hoch zu halten, gab es ein paar edle Obstbrände aus 2l Flaschen einer berüchtigten Brennerei in Luzern. -> Beim nächsten Luzernbesuch dringend nach Hause importieren!!
Samstag früh ging es gemütlich nach Arosa in ein bereits stillgelegtes Skigebiet. Wir waren guter Dinge, diese Tatsache auszunützen. Nach einigen Kilometern und Höhenmetern in Richtung Erzhornsattel, mussten wir leider aufgrund zunehmender Nebellage und Beschränkung der Sicht auf ca. 10m einsehen, dass die Überschreitung und dann Abfahrt zur Ramozhütte nicht klappen werde. Unten angekommen konnten wir Team Karlsruhe bestehend aus nur noch einem wackeren Powdi aufsammeln für den zweiten Aufstieg durch den Welschtobel zum Winterraum.
Nach einem sehr ermüdenden 600hm Aufstieg, auf viel zu querendem Gelände, einer Hängebrücke ohne Boden und einem Zwischenfall mit gebrochener Bindung, kamen wir gegen 17.30 endlich an der Hütte an. Mit Freude konnten wir feststellen, dass der kleinere Raum bereits beheizt war – ein Schweizer und eine Französin hatten sich es dort schon gemütlich gemacht. Dank der zwei Räume konnten wir sogar die heute üblichen Corona Abstandsregeln einhalten. Wie bei jedem gelungenen Powder Party Event wurde am Abendessen mit Spargel Risotto und Wein nicht gespart.
Am nächsten Morgen erwartete uns eine Traumkulisse! Sonne, glitzernder, unberührter Schnee und schöne Hänge. Voller Motivation starteten alle außer Jakob, der wegen seiner kaputten Bindung leider auf der Hütte verharren musste. Das Rothorn war unser Ziel. Ein gigantischer Gipfel mit Sicht in alle Richtungen der Schweizer Berge. Nach einer Traumabfahrt vom Rothorn auf unbefahrenen Powderhängen und Brotzeit mit Jakob vor der Ramozhütte, fuhren wir durch den Tobel zurück nach Arosa ab.
Unten im Langlaufstützpunkt eine fast schon absurde Ruhe bei strahlendem Sonnenschein. Es wurden bereits erste Überlegungen angestellt, wie man mit der kommenden Home-Office Situation umgehen werde. Die Verschärfung der Corona Lage der einzelnen Mitgliedsländer der EU sollte uns aber erst auf der Heimfahrt bewusst werden. Damit wurde auch klar, dass dies vermutlich die wohl letzte Tour in diesem Winter sein würde.