2015 – Die weiße Hölle vom Piz Palü?

Spontan geht immer. Dienstags wurden die Pläne geschmiedet, Freitagnacht um 3:30 ging es schon los. Gegen 10:00 trafen wir vier, Julian, Hermann, Kassandra und Ben, uns an der Talstation Diavolezza im schönen Engadin.

Unser Vorhaben: Zunächst über den Biancograt hinauf zum Piz Bernina (4049m) mit Abstieg über den Spallagrat. Dann Überschreitung des Piz Palü.

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Startpunkt war der kleine Ort Pontresina auf 1600 HM gelegen. Von dort aus folgt man zunächst einem Wanderweg gute 6km ins Tal hinein. Um uns diesen langen Marsch zu verkürzen, wollten wir uns ursprünglich eine der angebotenen Kutschfahrten gönnen. Doch angesichts der horrenden schweizer Preise (30 Franken p.P.) starteten wir wohl oder übel doch per Pedes.

Nach sieben Stunden Fußmarsch, Backerbsensuppe auf der Tschiervahütte inkl. humorvollem Personal („Ihr müsst hier nicht essen“) und guten 1600 Höhenmetern, schlugen wir unser Zelt direkt unterhalb des Gletschers auf.

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So hatten wir am nächsten Tag auch eine gute Stunde Vorsprung vor der Bergsteigermeute, die von der Hütte aus startete.

Um 4:00 marschierten wir los in Richtung Piz Bernina. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichten wir gegen 6 Uhr dann den Biancograt.

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Bevor wir allerdings auf dem Gipfel standen, mussten wir zunächst das Bauch, Beine, Po Training der Himmelsleiter mit ihren 500 HM durchlaufen und anschließend noch einiges gemischtes Gelände durchklettern. Auch der obligatorische Stau am Abseilpunkt inkl. Beef mit verbittertem Bergführer war zu überwinden. Für uns natürlich eine Kleinigkeit und gegen 10:00 genossen wir das Vesper auf dem Gipfel.

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Nach Abstieg über den Spallagrat, einem schnellen Kaffee auf dem Rifugio Marco Rosa stiefelten wir über Gletschergebiet zum Fuße des Piz Palü.

Den ganzen Tag über herrschte bestes Bergsteigerwetter, doch kaum am Schlafplatz angekommen, verschwand die Sonne hinter dicken Wolkentürmen. Kurz darauf begann es so zu graupeln, dass selbst der Sternenhimmelanbeter Ben einen Platz im Zelt beanspruchte. Wie kuschlig eine Nacht zu viert in einem Zelt für drei ist, könnt ihr euch ja denken.

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Das Wetter hatte sich über die Nacht leider nicht gebessert, sodass wir entschieden statt des Piz Palü über den Fortezzagrat abzusteigen. Das bedeutete erstmal Firnkletterei, dann eine lange Gletscherüberquerung und am Ende nochmal einen ordentlichen Gegenanstieg hoch zur Diavolezza Hütte, bevor es wieder 1000 HM hinab zur Talstation ging.

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