Silvesterskitour 2014/2015

29.12.14
Endlich war der langersehnte Tag zum Start der alljährlichen Silvesterskitour angebrochen. Nachdem ein Teil der Truppe bereits die letzte Nacht in behaglicher Nähe des Bodensees zugebracht hatte, kamen nun endlich alle Powders nach einer Fahrt durch verschneite Täler auf dem Parkplatz der Bergstation in Wirl zusammen. Das Wetter war firstclass und sogar die Straße nach Wirl mit einer feinen Schicht Schnee bedeckt – da lacht das Tourengeherherz! Nachdem bei relativ knackigen Temperaturen alles aus den Autos geladen war, die Gruppenvorräte (mit einem relativ hohen Alkoholanteil) möglichst schnell und unauffällig im Rucksack des Nächsten verstaut waren und sich alle bei einem kleinen Kennenlernspiel wieder an alle Namen erinnern bzw. sie neu lernen durften (“Ficken Fabi” blieb in lebhafter Erinnerung) ging es endlich los. Skier/Schneeschuhe wurden angeschnallt, 3 Gruppen eingeteilt (Anfänger, Medium und Speeeed) und ab ging die Post entlang der Piste. Langsam fing es dann auch an zu Schneien und sollte lange lange nicht mehr aufhören. Die erste Pause wurde traditionell am Elektrizitätswerk eingelegt, wo wohlverdient die ersten Leckereien (Seitenbacher und so, gelle Ben ;-P) aus den Rucksäcken hervorgezaubert wurden. Danach ging es dann durch den Stiefeltiefen Schnee ins Gelände Richtung Hüttn. Glücklicherweise war eine Gruppe Tschechen schon vor uns den Weg gegangen, sodass das mühsame Spuren der Speedgruppe weitgehend erspart blieb. Richtig hart wurde dann allerdings spätestens der Anstieg nach der zweiten kurzen Rast, wo einigen der Unerfahreneren dann doch klar wurde, dass man “so viel Shit” eigentlich auf ner Skitour garnicht braucht. Egal, der Rucksack musste zur Hütte und so wurde tapfer auch noch das letzte weite Tal (das es echt in sich hat…) durchquert und schließlich der Hüttenberg bestiegen. Die Hütte war noch ziemlich kalt, aber unsre Vorspurer hatten das Feuer schon entfacht und so dauerte es nicht lange bis sich eine wohlige Wärme in der Hütte ausbreitete. Zum Abendessen gab es dann (unter neidischem Blick der Mitbewohner) Linsen mit Spätzle und Würstchen (s’beschde…) und als Nachtisch, man glaubt es kaum (auf 2300m) ein Mousse au Chocolat. Da konnten alle schlussendlich zufrieden und hundemüde, aber schon gespannt auf die nächsten Tage, ins Bett fallen.
30.12.14
„Wer feiern kann, kann auch früh morgens zu Berge steigen“- so (oder so ähnlich) lautet schon immer ein bewährtes PowderParty-Motto. So kam es, dass nach einer „atomwarmen“, aber kurzen Nacht (O-Ton Schuth) schon früh um sieben zum Wecken gerufen wurde und sich die Gruppe verschlafen/ verkatert zum Frühstück einfand mit der festen Überzeugung, heute einmal richtig auf Tour zu gehen.
Nachdem sich am Vorabend niemand den Wetterbericht durchgelesen hatte standen wir dann auch bei gefühlter Windstärke 9, minus drölfzig Grad, Schneefall und etwas mehr als gar keiner Sicht vor der Hütte mit dem festen Vorhaben, auf den hinter der Hütte gelegenen Grat aufzusteigen. Dieses Vorhaben hatte dann auch bis zur ersten Schlüsselstelle (ca. 400m) Bestand, bis wir uns eines besseren besannen und auf Grund der Wetterverhältnisse die Tour absagten. Was macht man nun mit einem Tag, den man viel zu früh begonnen hat? Wie wäre es mit: ein Iglu bauen, essen, LVS-Training, Powdern am „Hausberg“, Bier trinken, eine Schneebar bauen, Schneehöhlen graben – um nur eine Auswahl zu nennen. An Ideen hat es uns am Berg ja schließlich noch nie gemangelt!
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Zur Belohnung für den erfolgreichen Tag im Schnee hieß es am frühen Abend wieder „Gimmick-Alarm“! und aus den unendlichen Tiefen der Orgateam-Gimmickkiste kam die Mutter aller Gipfelschnäpse zum Vorschein. 1,9l geballte Willipower (aus einem einzigen „Flach“mann!) ließen Augen leuchten und keine Kehle ungeölt.
Um den Fehler des zu frühen Aufstehens nicht zu wiederholen wurde beschlossen, gar nicht erst zu früh ins Bett zu gehen. Von kräftigenden rumänischen Delikatessen gestärkt (Mamaliga cu slanina, ou si branza de capra) ging es so in den Abend, welcher neben einer funktionalen Bobbahn (mit Tunnel!) auch eine fröhliche Sängerrunde im Iglu (Beobachter sprechen von bis zu 13 Personen – inklusive der Mutter aller Gipfelschnäpse).
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Mit einem letzten Holzscheit für das Höllenfeuer im Kachelofen ging irgendwann spät (früh) auch dieser zweite, ereignisreiche Tag der Tour zu Ende.
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31.12.14 und 1.1.15
Am nächsten Morgen wurden wir von einer kleinen Musikband, die mit Topfdeckeln und Kochlöffeln bewaffnet durch die Hütte marschierten geweckt. Das Wetter meinte es gut mit uns, denn wir hatten strahlenden Sonnenschein und keine einzige Wolke am Himmel. Vor der Hütte warteten endlose unberührte Pulverhänge auf uns. So marschieren wir los um in diesem nahezu perfekten Wintertraum unser Glück zu suchen. Es ging wieder in Richtung des Grads den wir schon am Vortag machen wollten und wir überwanden die Schlüsselstelle mit unserer 20 Mann starken Tourengruppe im Nu. Der Aufstieg führte uns weiterhin auf bei gleichbleibender leichter Steigung bis wir den Grad erreichten. Auf der Abfahrt beflügelte uns der perfekte Powder was dazu führte, die ganze Gruppe sich mit bester Laune den ganzen Nachmittag im Schnee mit weiteren Powderabfahrten, Wechtensprüngen, dem Bau einer Bobbahn und einer Silvesterbar für den Abend, vergnügte. Eine Power Party wie sie im Buche steht. Am Abend labten wir uns an grandiosem Chili con Carne und stürzten uns dann in unser Silvesterfest. Wir feierten gebührend mit massenweise Feuerzangenbowle, bengalischen Feuern, Wunderkerzen und einer Olympiade mit und gegen unsere tschechischen Mitbewohner.
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Am nächsten Morgen machten wir uns bei bestem Wetter ein letztes Mal auf die verzauberte Winterlandschaft zu durchqueren und erreichten als glückliches und eingeschworenes Silvesterteam den Parkplatz.
Das ganze war eine grandiose Skitour die uns sicherlich allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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