2018 – Wakeboardcamp

Donnerstag: #Vanlife übernimmt das Basislager

Ausgerechnet am kältesten Wochenende des Sommers war es wieder Zeit fürs alljährliche Powder Party Wakeboardcamp in Pfullendorf. Das frühlingshaft kühle Wetter schreckte die neoprengerüsteten Powders und Boarders natürlich nicht ab, sodass sich der Parkplatz am Wasserskipark am Donnerstagabend bereits gut füllte; jedoch nicht nur wie gewohnt mit völlig überpackten Kleinwägen und bunten Zeltplanen, sondern dieses Jahr ebenso mit Campervans in allen Größen und Varianten. Statt Abspannparcours und Dosentortellini dominierten Kingsize-Matratzen und solarbetriebene Minibars das diesjährige Basislager – über letzteres Feature beschwerte sich freilich niemand. Und so erfreute man sich bei Glühwein-Temperaturen am kalten Bier und ließ den Abend im Windschatten der Vans entspannt ausklingen.

Freitag: Aufwärmprogramm im wahrsten Sinne des Wortes

Punkt zehn Uhr am Freitagmorgen ging es aufs bzw. für so manchen auch direkt ins überraschend warme Wasser der Wakeboardanlage. Von blutigen (natürlich nur im übertragenen Sinne) Anfängern bis hin zu lässigen Vollprofis war jede Liga vertreten. Und wem das Wakeboard zu unkooperativ war oder zu langweilig wurde, der konnte auf Ski, Kneeboard oder dem Captain-America-Pizzateller seine Runden drehen. Hauptsache bewegen und natürlich Spaß haben – und den hatten die Powders definitiv! Ob mehr beim Fahren oder beim Beobachten der teils noch nicht ganz bühnenreifen Experimente der Anderen sei mal dahingestellt.

Nachdem sich alle zwei Stunden lang auf der Anlage eingegroovt hatten, trudelten gegen Nachmittag dann auch die restlichen Powders mit weiteren Bussen und zur Beruhigung so manches Traditionalisten auch mit ein paar Zelten ein. Nach ausgiebigen Mittagsschläfen, Rewe Einkäufen und Volleyballmatches verbrachte man eingepackt in Daunenjacken und Wolldecken den Abend im obligatorischen Sitzkreis rund ums Lagerfeuer.

 

Samstag: Weltmeisterliche Leistungen zu Wasser und zu Land

Neuer Tag, neues Glück. Nachdem das morgendliche wie-komme-ich-in-diesen-Neo-Yoga überstanden war folgten spektakuläre Sprungstarts, frustrierenden Fehlstarts, wurden Kurven- und Hindernismeister von den Aspiranten am Steg ebenso bejubelt wie die sich mehr oder weniger elegant von ihren Wasserskiern entfernenden Boarder. Die Anzahl der gleichzeitig aktiv Fahrenden stieg während der drei Morgenstunden beträchtlich, bis schließlich zum Leid so manches Hochmotivierten die letzte Runde eingeläutet wurde.

Der Nachmittag verlief in angenehm unspektakulärer Manier. Die einzige Eskalation wurde durch die Zeit, die das Camp im Mittagsschlaf beziehungsweise beim Grillgut-Einkauf im Rewe verbrachte, verursacht. Einige Ballsportarten konnten am Rande der Zelt- und Vanstadt beobachtet werden, bis sich die Powder Party Herde gegen Abend schließlich in Richtung Felsenkeller zum abendlichen „Brot und Spiele“ aufmachte. Nach den (welt-)meisterlichen Leistungen der Powders zu Wasser waren die Erwartungen an die deutsche Fußballnationalmannschaft im Vorrundenspiel gegen Schweden natürlich entsprechend hoch. Sie sollten nicht enttäuscht werden; zumindest was den Spannungsfaktor anging. Die Haltungsnote wurde von so manchem noch in Begleitung der Autokorsos auf dem Rückweg ins Camp ausführlich diskutiert.

Sonntag: Frostbeulen und andere Läsionen

Deutlich behäbiger startete so mancher (muskel-)verkaterte Powder in den letzten Tag des Wakeboardcamps. Noch einmal rein in den Neo, noch einmal das Brett an die Füße, noch einmal Wasser schlucken, wenn man die Kurve mal wieder nicht gekriegt hat. So mancher ging dazu über, Tricks nur noch in Stegnähe zu testen, um ja nicht zu weit laufen zu müssen, falls es doch schief geht. Ein paar wenige Angeschlagene beobachteten das bunte Treiben auf dem Wasser lieber im Hoodie vom Steg aus. Doch die meisten forderten ihre protestierenden Muskeln noch einmal bis zum Ende – Boarder-Ehre und so. Letzte waghalsige Sprünge und Hindernisversuche machten die Helme zu weit mehr als einem Fashionstatement und wurden von Linsen zu Land und zu Luft ausgiebig dokumentiert.

Nachdem der Neoprenanzug gegen den Handtuchponcho getauscht war, begann der spaßige Teil des Tages: Aufräumen… zumindest, wenn es darum ging letzte Schokoladen- und Bierreste zu tilgen. In jeglicher weiterer Hinsicht konnten sich selbst Nicht-Mathematiker in diesen Stunden vorstellen, was mit der „Chaos-Theorie“ wohl gemeint sein könnte. Schlussendlich fanden die letzten Müllsäcke und Pfandkisten ihre Wege in diverse fahrbare Untersätze und man befriedigte die knurrenden Mägen mit einem Bäckerimbiss, bevor die Powders die Heimfahrt antraten.

Ein großes Dankeschön an den Organisator Philipp, an alle Fahrerinnen und Schlafplatzermöglicher, an alle geduldigen Wakeboardcoaches und mitfühlenden Empathen, an alle fleißigen Grillmeisterinnen und Spüler und schlussendlich an alle Fotografinnen und Drohnenpiloten – es war ein Fest! Wir sehen uns im nächsten Jahr zum Wakeboardcamp 2019!

 

Autorin: Maren Kropfeld

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