2020 – Faschingsskitour Dr.Erich Berger Hütte

Donnerstag

„Ah wir kommen doch später los, häh wie treffen wir uns neben dem Kiosk da in der Strasse x, ah S. Fällt aus wir brauchen doch noch Klopapier, wir haben den Parkplatz jetzt freigegraben…“

So oder so ähnlich spektakulär begann die Faschingsskitour im Laufe des Donnerstags. Nachdem Team 1 aus München schon frühzeitig los konnte und (vielen Dank) den Parkplatz freischaufelte ging es für alle nachfolgenden Autos etwas leichter. Dennoch stellte der eher kompakt geschnittene Parkplatz mit Schnee und Eis unsere Stadtmobile vor einige Parkherausforderungen.

Nach dem zwei fleißige Wichtel noch eine zweite Runde zum Auto machten und uns mitteilten, dass leider der komplette Weg schneefrei und somit mit Schuhen und Ski auf dem Rücken zu machen sei, stellte sich leichte Frustration (oder in Anbetracht von Nike Free Besitzern: Panik) ein. Doch irgendwie schafften wir es sämtliches Essen und Ausrüstung irgendwie an und um uns festzumachen (es gab einige vorne und hinten Beladene mit Rucksäcken die eher an Auswandern als an eine Bergtour erinnerten 😉

Ein kleines Team von abtrünnigen Powders lief schonmal los und fand dank etwas geheimen Wissensvorsprungs (zweimal in die gleiche Gegend fahren lohnt sich doch) einen fast durchgängig mit Schnee bedeckten Feldweg und konnten als Einzige an diesem Abend eine Skitour zur Hütte gehen.

Egal wie, am Ende kamen alle auf der Hütte an und wurden mit den ersten aber nicht letzten Corona Witzen des Wochenendes begrüßt. Dann ging es schnell ans Kochen – es wurde eine leckere Veggie Bolognese gezaubert, wie viele Knoblauchzehen hier zum Einsatz kamen wird frei nach dem Motto „what happens at Erich Berger Hütte…“ gehandhabt.

Nach einigen Experimenten (bei über 20 Leuten werden selbst große Töpfe zu klein) war das Essen fertig und wir langten zu. Es war wie immer grandios lecker und wer nach dem zweiten Teller Nudeln noch Hunger hatte, wurde spätestens durch die Süßkartoffel Brownies zufriedengestellt (Kalorien pro Stück: circa Millionen, aber geil). Gegen Abend traf auch noch das letzte Team ein und wurde direkt mit warmem Essen versorgt, während der Rest schon das Book of Awesome sang (die auf der Hütte vorhandenen Texte waren zu einem kleinen Teil derart politisch inkorrekt, dass wir uns dagegen entschieden hatten).

Freitag

Am nächsten Morgen starteten wir mit einem leckeren, und für selbst hochgeschleppt grandiosen, Frühstück (Obstsalat, Müsli, Brot, Belag und so weiter und so fort) in den Tag, bevor es dann endlich zum Ski-Teil der Tour gehen sollte. Passend zum traditionellen Motto Faschingstour führte dabei die Verkleidung auch diesmal wieder zu Bildern, die schöner nicht sein könnten. Ob enge goldene Leggins, Snake Optik Leggins, Bikini, Sektkorkenkopfbedeckung, Marienkäfer oder doch klassische Engel, Weihnachtsbäume oder Dr. Drop persönlich…es war grandios.

Gen Rosskopf galt es lediglich die Stacheldrahtzaun Challenge zu überwinden, die allerdings alle souverän meisterten und so bewegte sich langsam in völligem Chaos (geringe Lawinengefahr und flaches Gelände kann auch lustig sein) eine Bande zum Rosskopf. Richtung Gipfel verlief sich das Ganze etwas, doch am Ende kamen alle an. Die Zeit auf dem Gipfel wurde unterschiedlich genutzt, von der Gipfelkarotte über die klassische Schoki oder aber auch fürs ultimative Bikini Bild (ja wortwörtlich und nein es war gerade nicht warm sondern windig, Chapeau die Dame!).

Danach ging es in Gruppen – der größte Teil gen Rosskopf North Face Abfahrt und der kleine Rest auf dem Weg zur Hütte. Wenn auch der Rückweg zur Hütte etwas Suche brauchte, so brachte er doch wider Erwarten wunderbare Abfahrten an schönen Hängen auf der zuletzt gefallenen Schicht und am Ende auch noch in der Sonne. Leider wurde es gegen Ende des Rückweges noch abenteuerlich, ein Ski wollte allein losziehen und konnte nur knapp wieder eingefangen werden.

Nur Sekunden später verabschiedete sich eine Skibindung und führte zu einem Schneedive wie er schöner nicht sein könnte. Leider war die Bindung irreparabel kaputt, so dass noch schnell telefonisch bei unserem Nachkömmling ein Notfallsnowboard organisiert wurde. Für den Rest des Tages hieß es für Team Hütte chillen und Sonne tanken, während der Rest in mehreren Gruppen aufstieg, fuhr und Spaß hatte. Dabei auch die beste Whatsapp seit langem: „Sind gerade beim Jesus und fahren jetzt zur Hütte ab“.

Doch irgendwann trafen alle wieder ein (einige nachdem sie einen Kicker über den Stacheldraht gebaut hatten!) und nach einem Bier, Radler oder Wasser ging es schon bald wieder ans Kochen. Diesmal kredenzte Team Karlsruhe den Klassiker Linsen mit/ohne Saiten aber immer mit Spätzle und gerne mit Essig und Senf. So gesättigt wurde bis zum wieder krass kalorischen Nachtisch kalter Hund noch etwas gewartet (Anmerkung der Redaktion: Die Herstellung des Nachtisches erfolgte hoch professionell und mit genaustem Befolgen der Rezeptanweisungen ;))

Nach dem Essen fanden sich noch zwei tapfere Powderlein, um den Nachkömmling inklusive Bier und Apfelgetränk Vorrat abzuholen. Und so wurde es auch an diesem Abend wieder lustig. Wir entdeckten die Spielekiste mit Jenga, einer Holzeisenbahn, Puzzle, Domino (Highlight: Powder Party Logo Domino Day Style). Irgendwann ging auch noch die Tourenplanung für den nächsten Tag los und man war sich relativ einig, es sollte Richtung Feldalphorn, für einige sogar weiter gehen.

Samstag

Nach noch viel mehr Unruhe im Schnarchlager (wir wollen keine Namen nennen, aber am Ende sind alle Mädels geflüchtet!) wachten nach und nach alle auf. Ein kleines Team (Erkennungsmerkmal die goldene Leggins eines Teilnehmers, Hardshell wird überbewertet) brach früher auf, um sich hinter dem Feldalphorn noch die rassige Abfahrt in den Kessel zu gönnen.

Der Rest genoss das Frühstück und brach dann teils verkleidet (inklusive John Snow) gen Feldalphorn auf. Auch an diesem Tag sollte uns das Material einige Male im Stich lassen, doch ein tapferer Powder kennt keine Materialausreden. Außerdem war es so warm, dass eher Gedanken an „was kann ich noch ausziehen, wieviel Sonnencreme haben wir und wann ist der nächste Fellwachs Boxenstop“ in unseren Köpfen waren.

Während auch an diesem Tag wieder eine kleine Gruppe die Geheimabfahrt mit POW POW nahm, gönnte sich der Rest die volle Feldalphornparty und kehrte später mit Sulzsurfen zurück und auch unser Spontan-Snowboarder konnte schon gute Erfolge vorweisen und am Hüttenhügel beweisen.

Das Highlight des Naked Snowdives eines besonders abkühlungsbedürftigen Powders blieb einigen wenigen vorbehalten, aber wird in die Memoiren als mutig und absurd zugleich eingehen. Mittlerweile war auch der letzte adoptierte Nachkömmling eingetroffen und wurde direkt integriert (PS: er kannte noch niemand, aber Powders beißen ja bekanntlich nicht).

Auch an diesem Abend ging es nach reichlich Sonne irgendwann wieder nach drinnen zur Essensvorbereitung – es standen Älplermagronen auf dem Plan die später mit reichlich Zufriedenheit, leichten Schlägereien um die letzten Zwiebeln und leckerem Apfelmus verspeist wurden.

Nachdem das Motto Schoko sich durch die Nachtische zog, wurde der wenn auch nicht ganz fest gewordene Schokopudding vernascht, bevor es an die Abendbeschäftigungen ging. Diese waren vielfältig gelagert – Diskussionen über den Antrieb der Zukunft, Singen (Isn’t it ironic, don’t you think…lala) oder Scrabble bei dem eine gewisse Dame besondere Freude gehabt haben soll.

Sonntag – Abreise

Am nächsten Tag war das Wetter verbesserungsbedürftig und so fokussierten wir uns auf exzessives Vernichten der Vorräte (PS: nachdem leichter Wurstüberschuss war, wurde ein vegetarisches Buffet fürs nächste Mal beantragt) und das Putzen und Aufräumen der Hütte.

Nachdem alle Punkte auf der Liste abgehakt und 24 Leute wieder alles verräumt und aus der Hütte geschafft hatten, ging es in zwei Teams gen Parkplatz. Laufen oderSki, das war die Frage und Team Ski war zuerst am Auto, es gab also eine klare Antwort und die lautete nicht 42. Wie immer war es ein wunderbares Event und wir kommen gerne wieder.

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