2014 – PP Vereinswanderung

Vom 3.-6. Juli 2014 ging es in die Powder Party Bergheimat – ins Rätikon

Am Morgen des 3. Juli traten der Großteil der Gruppe, voller Vorfreude auf die bevorstehenden vier Tage, die Reise von Karlsruhe nach Österreich ins wunderschöne Rätikon an – die Bergheimat der Powder Party. Dort wo vor Jahren alles begann, erwarteten uns in diesem Jahr neben idyllischen Berghütten zwei atemberaubende Klettersteige, eine nicht ganz jugendfreie Berghöhle, unversiegbare Bierquellen, eine Zitterpartie gegen Frankreich, liebliche Hüttenklänge,  selbstgebrannter Schnaps und vor allem panoramareiche Bergtouren hinauf zu sonnigen Gipfeln hinweg über schmale Bergkämme und duftende Kuhweiden und hinab über steile Schnee- und Geröllfelder und zu guter Letzt ein ganz besonderer „Spezialabstieg“ auf dem Weg zurück ins Tal…doch eins nach dem anderen.

Der erste Tag begann direkt mit einer Planänderung. In Vandans angekommen, stellten wir fest, dass der Wanderbus ins Rellstal aktuell nicht fuhr und so mussten wir die ersten Höhenmeter außerplanmäßig per Fußbus bewältigen. Nachdem wir das Gepäck geschultert hatten – was bei dem ein oder anderen bereits auffällig schwer von statten ging – rief uns Vinc nochmal für eine kurze Lagebesprechung zusammen. „…wir gehen es entspannt an und die, die vorne laufen, können auch gerne mal einen Blick nach hinten riskieren und schauen wo der Rest bleibt, alles klar Marc Schu…“, bevor Vinc jedoch seinen letzten Satz beenden konnte, war Marc auch schon auf dem Weg und ging mit gewohnt strammen Schritt voran. Unser Weg führte uns durch ein feuchtwarmes Waldstück am Rellsbach entlang. Einige hielten mit Marc Schritt und so etablierte sich eine kleine Gruppe, die einen spürbaren Zug in Richtung erstes Etappenziel entwickelte.

Im Rellstal angekommen wurde schnell klar warum. Als der Großteil der Gruppe einige Minuten später dort ankam, arbeiteten die ersten bereits an ihrer Bräune und zu den stets beliebten Nüsschen wurde auch schon das erste kühle 1-Liter-Döschen Faxe, das Daniel mit einem Grinsen in Richtung der Gruppe aus seinem Rucksack zog, geleert. Nach einem ausgiebigen Vesper trat die Gruppe geschlossen den Aufstieg aus dem Rellstal (ca. 1500m) in Richtung Saulakopf (2516m) an. Unser Pfad führte uns über das Gipsköpfle (1975m), wo wir kurz unterhalb des Gipfelkreuzes unsere zweite Pause machten und uns in drei Gruppen auf

teilten. Zwei Gruppen setzten den Aufstieg Richtung Saulakopf fort. Eine Gruppe auf dem Wanderweg und die zweite entschloss sich den Gipfel über den für Fortgeschrittene sehr zu empfehlenden Saulakopf-Klettersteig (Kategorie C/D) zu erklimmen. Die dritte Gruppe ging weiter zum Gipfel des Gipsköpfles. Von dort aus konnten sie den „Wettlauf“ auf den Saulakopf durch das Fernglas beobachten und den Blick über das ringsherum von Almen, auf denen im Sommer stets 500 – 600 Rinder weiden, umgebene Rellstal genießen. Nach einem zweiten Vesper und einigen Stunden auf dem sonnigen Gipfel gingen sie weiter zur Heinrich-Hüter-Hütte (1766m), auf der wir alle die erste Nacht verbringen wollten.

Die Klettersteig-Gruppe machte sich als erstes auf den Weg in Richtung Gipfel des Saulakopfs. Kurz vor dem Einstieg in den Klettersteig errichteten sie an einem passenden Platz noch ein Depot und machten sich bereit für den bevorstehenden Aufstieg durch den Klettersteig, d. h. Klettergurte anlegen, Klettersteigsets und Rastschlingen befestigen, Helme als Schutz gegen Steinschlag aufziehen und abschließend gegenseitig das Material der Partners checken. Mit leichtem Gepäck stiegen sie an der Ostwand des Saulakopfs in den Klettersteig ein. Ihr Weg führte sie zuerst vom Einstieg am Wandfuß in großem Bogen (max. B) unter der überhängenden Wand bis zum linken Wandteil. Nach einer Schlüsselstelle (D/E) ging es über weitere teilweise überhängende Passagen schräg nach links durch die Wand (max. C/D) weiter. Von dort kamen sie nach einer kurzen Rechtsquerung (B) durch eine steile Rinne (C) in gestuftes Schrofengelände (max. B/C). Am Notausstieg vorbei führt der Steig auf dem zuerst steilen, dann immer flacher werdenden Grat (max. C) hinauf zum Ausstieg kurz unterhalb des Gipfels. Dort angekommen wurden sie von der Wanderweg-Gruppe bereits erwartet und mit einem wohlverdienten „Berg Heil“ freudig begrüßt. Leider verpassten sie nur um wenige Minuten Franz, einen 74-jährigen ansässigen Österreicher, den die Wanderweg Gruppe bei der Ankunft auf dem Gipfel in der Sonne badend angetroffen hatte. Franz hat sich zur Aufgabe gemacht, die Gipfelbücher der umliegenden Berge regelmäßig auszutauschen. Wenn ihr euch also schon immer gefragt habt, wie die Bücher auf die Gipfel kommen, jetzt wisst ihr es: „Der Franz“. Franz war nach eignen Angaben bereits über 125 mal auf dem Saulakopf, allein dieses Jahr dreimal – ist quasi sein Hausberg – und hat bereits alle umliegenden Gipfel, die vom Saulakopf aus zu sehen sind, bestiegen. Ein tolles Erlebnis einen solchen „Typen“ mal persönlich zu treffen und sich seine Geschichten anzuhören. Bevor er seinen Abstieg über eine von ihm entdeckte Abkürzung antrat, telefonierte er noch kurz mit einem Freund, der gerade auf der gegenüberliegenden Seite des Tals auf einem der Gipfel stand. Ein kurzer Plausch und der spindeldürre, braungebrannte und nur mit abgeschnittenen Jeans und Wanderschuhen ausgerüstete „alte“ Mann verabschiedete sich. Erstaunlich, welch fitten Eindruck Franz noch machte – also fleißig Berge erklimmen, dann klappt es auch im Alter noch mit der Fitness!

Nachdem ein oder anderen Bierchen – ein Faxe durfte natürlich auch nicht fehlen – machten wir uns geschlossen auf den Weg Richtung Heinrich-Hüter-Hütte. Der Abstieg führte uns über den teilweise recht steilen Wanderweg hinab, über den die Wanderweg-Gruppe zuvor den Gipfel erreicht hatte. Wir steuerten die jeweiligen Depots der Gruppen an und erreichten nach gut 1,5 Stunden die Heinrich-Hüter-Hütte. Dort bot sich uns ein grandioser Anblick. Die dritte Gruppe saß bereits freudig an einer „Powder Party Tafel“, anders lässt sich der mit einer Fahnenkette und unzähligen Powder Party Accessoires geschmückte Tisch nicht beschreiben. Uns dürstete es allen nach einem frisch gezapften isotonischen Radler und so bestellten wir zusammen mit dem Bergsteigeressen auch direkt die erste Runde. Kurze Zeit später kamen dann auch die Spaghettiberge mit Tomatensoßengipfel – genau das Richtige nach einer ausgiebigen Bergtour.

Mittlerweile stand die zweite Runde Bier auf den Tischen. Frei nach dem Motto „Maß statt Halbe“, wurde ab sofort nur noch literweise Nachschub geordert. Als abschließendes Highlight des Abends kamen wir zwar satt aber noch durstig in einer der Schlafstuben zu dem ein oder anderen Faxe zusammen und ließen den Tag gemütlich ausklingen, bevor dann alle – okay fast alle – in ihre Schlafenstuben gingen.

Am Morgen des zweiten Tages staunte der ein oder andere Frühaufsteher nicht schlecht als er über drei (Marc, Patrik und Daniel) von uns, die es sich auf den Matten in der Hütten-eigenen Boulderecke bequem gemacht hatten, stolperte. Nach einem ordentlichen Frühstück auf der Hüttenterrasse machten wir uns auf den Weg in Richtung Lindauer Hütte (1744m), auf der wir uns mit einigen nachgereisten Powders aus Karlsruhe und München trafen und gemeinsam unser 40-Mann Bettenlager bezogen. Vom Rellstal aus gingen wir auf einem Wirtschaftsweg am Rellsbach entlang bis zu einem kleinen Bauernhof an dem uns, zur Freude der Damen und Patrik, eine große Viehherde mit einigen Kälbern erwartete.

Kurz nach dem Bauernhof rasteten wir und beratschlagten welchen Weg wir nun einschlagen sollten. Weiter durch das Tal bis zum Schweizer Tor (2137m) und von dort über den Öfapass zur Lindauer Hütte oder hinauf auf einen Bergkamm kurz unterhalb des Kreuzjochs (2261m) und dann über den Grat unterhalb des Wilden Manns (2291m) entlang zur Geißspitze (2334m), von der man direkt zur Lindauer Hütte absteigen kann. Wir entschieden uns einstimmig für einen weiteren Gipfel – ohne Gipfel, ohne uns – und damit für Letzteres. Auf dem Bergkamm angekommen nutzen wir die Gelegenheit für eine wohlverdiente Pause. Es gab natürlich – wie könnte es anders sein – das ein oder andere Bierchen zu den sonstigen Leckereien. Wir genossen eine Zeit lang den wunderbaren Blick über die Latschätzalpe, die sich zwischen dem Kreuzjoch, dem Latschätzkopf (2219m) und der Geißspitze erstreckt. Etwas entfernt waren dunkle Wolken in Sicht und der Wind frischte auf, als wir unseren Weg über den Grat hinauf zur Geißspitze fortsetzten. Oben angekommen nutzen wir die Gunst der Stunde für ein 360°-Selfie am Gipfelkreuz bevor wir uns mit dem drohenden Unwetter im Nacken an den Abstieg zur Lindauer Hütte machten. Sicher und trocken dort angekommen erwarteten uns bereits die nachgereisten Powders und wir wurden mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht von einer der sehr schön anzuschauenden Bedienungen begrüßt -Geheimtipp, der Hüttenwirt hat verstanden wie das Geschäft läuft.

Nach der verdienten ersten Halben bezogen wir das in einer separaten Hütte untergebrachte 40er – Bettenlager. Eine komplette Hütte nur für uns alleine – naja fast für uns alleine, aber dazu kommen wir später noch. Zunächst einmal gab es, wie auf den Berghütten so üblich, ein zünftiges Bergsteigeressen und dazu machten sich alle wieder fleißig an die nächsten Einhörner – Fohrenburger Pils: Markenqualität im Zeichen des Einhorns.

Eines der großen Highlights an diesem Abend war die freudige Botschaft, dass der Hüttenwirt eine Großbild-Leinwand im Fernsehraum aufgestellt hatte und das Viertelfinale unserer DFB Elf gegen Frankreich übertrug – Fussball schauen mitten auf dem Berg, weltmeisterlich. Nach einer nervenaufreibenden Zitterpartie konnten wir am Ende einen Sieg der Deutschen feiern, was wir dann mit unzähligen Einhörnern, selbstgebranntem Schnaps und Lieder trällernd in einem separaten Speisesaal auch taten. Zur Hüttenruhe verlegten wir die Feierlichkeiten in die Powder Party Hütte – Hüttenruhe, nein danke – wo wir von Marc Aurel mit der Gitarre begleitet fröhlich weiter unsere Lieder sangen, bis plötzlich eine nicht ganz so fröhlich ausschauende Dame in unserer Hütte stand – wir waren wohl doch nicht ganz alleine. Mit der Erklärung, dass sie unter dem Bettenlager wohne und dem Verweis auf die Hüttenruhe bat sie uns etwas die Lautstärke zu senken, da sie schlafen wolle. Rücksichtsvoll, wie Powders nun mal sind, warteten wir natürlich bis die nette Dame das Schlaflager verlassen hatte bevor wir das nächste Lied anstimmten – Hüttenruhe, immer noch nein danke. Einige Lieder später siegte dann aber doch die Müdigkeit und alle verkrochen sich in ihren Schlafsäcken. Die Gitarre ging an Jens, der uns als krönenden Abschluss des Tages noch ein kleines Schlaflied spielte.
Für den Vormittag des dritten Tages war Regen gemeldet und so beschlossen wir, etwas länger zu schlafen. Gegen 9 Uhr traten alle bis auf Marc (der hatte Rücken), Sam (der hatte Fuß) und Daniel (als seelische und moralische Stütze) zur geplanten Tagestour an. Während sich alle abmarschbereit machten stellten zwei von uns fest, dass es doch keine so gute Idee gewesen war ihre Lunchpakete vor der Hütte zu lagern, um diese zu kühlen. Von den Leckereien war nur noch die Verpackung übrig. Da hatten sich wohl in der Nacht ein paar tierische Waldbewohner über ein ausgiebiges Festmahl gefreut. Der Verpflegungsengpass konnte allerdings dank einiger Spenden aus der Gruppe schnell aufgelöst werden und so machte sich die Gruppe im leichten Regen und dichtem Nebel auf den Weg hinauf zum Drusator (2342m), während das Team Hütte (Marc, Sam und Daniel) gemütlich im Bettenlager zurückblieb. Auf dem Drusator angekommen ging ein Teil der Gruppe in Richtung Süden zur Carschina Hütte (2236m) weiter, von wo aus sie den Schafberg (2456m) bestiegen. Der Rest der Gruppe machte sich in Richtung Westen zum Schweizertor auf und trat über den Öfapass den Rückweg zur Lindauer Hütte an. Nach einer gemütlichen Halben und einem Teller Suppe auf der Carschina Hütte bewältige die Gruppe die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel des Schafbergs, der seinen Namen nicht zu Unrecht trug – überall grasten Schafe auf den Hängen.

In der Zwischenzeit war die andere Gruppe bereits auf dem Öfapass unterwegs, der vom Schweizertor bis zur Lindauer Hütte hinab führt. Als sie zur Mittagszeit an der Hütte ankamen bot sich ihnen ein seltenes Naturschauspiel. Das Team Hütte hatte sich in der Zwischenzeit bereits das ein oder andere Einhorn einverleibt und ließ auf der Sonnenbank an der Südseite der Hütte die Muskeln spielen. Die Stimmung war ausgelassen und sie waren sich natürlich auch für keinen Spruch in Richtung der hübschen Bedienungen zu schade. Der Hüttenwirt konnte bei diesem Naturschauspiel nur noch den Kopf schütteln, hatte sich aber ein schmunzelndes „Buuurschen“ nichtverkneifen können.

Kurz vor diesem Spektakel erreichte die Carschina-Gruppe den Gipfel des Schafbergs, gerade noch rechtzeitig. Die Wolkendecke riss auf und die ersten Sonnenstrahlen des Tages berührten den Gipfel. Auf dem Rückweg zur Lindauer Hütte errichtete die Gruppe unter Einsatz ihres Lebens – so wurde es berichtet – ein riesiges Powder Party Logo aus Steinen auf einem Grünstreifen kurz unterhalb des Drusators und markierten so auch aus der Ferne sichtbar die Bergheimat der Powder Party.

Zurück auf der Hütte erfuhren wir, dass die nette Dame von letzter Nacht für den DAV Alpengarten, der direkt an der Hütte angrenzte, verantwortlich ist. Dort bietet Sie täglich um 19 Uhr eine Führung durch selbigen an. Wir wollten diese Gelegenheit nutzen, um unsere nächtliche Ruhestörung wieder gut zu machen und um etwas über das Grün am Wegesrand zu lernen. Also nahmen wir geschlossen an ihrer Alpengartenführung teil, die wir aber zum Bedauern aller und vor allem unserer Alpengartenführerin, zu Gunsten der Essenszeit – natürlich Bergsteigeressen – vorzeitig beenden mussten.

Da die Wogen damit nun geglättet waren, veranstalteten wir am Abend wieder eine kleine Hüttenparty in der Powder Party Residenz. Erst als die Biervorräte restlos am Ende waren und sich im Liederbuch keine brauchbaren Songs mehr finden ließen, entschieden wir mit Blick auf den folgenden Tag, der noch ein alpines Highlight für uns bereit hielt, die Hüttenruhe auszurufen. Wie bereits am Vorabend ging die Gitarre damit wieder an Jens, der uns mit seiner engelsgleichen Stimme, begleitet von lieblichen Saitenklängen, sanft in den Schlaf sang.

Am vierten und letzten Tag hieß es dann in aller Herrgottsfrühe (also 9 Uhr), alles packen und Abmarsch zum letzten Aufstieg der diesjährigen Vereinswanderung. Geplant war die Besteigung der Sulzfluh (2818m) über den Klettersteig Gauablickhöhle (Einstieg: 2200m) bis ca. 370 Höhenmeter unterhalb des Gipfels und von dort noch eine Stunde bis zum Gipfel per Fußbus.

Das Highlight war die in den Klettersteig mit eingebundene, ca. 350m lange Gauablickhöhle, in der man kurz zum Höhlenforscher wird. Nach einer guten Stunde Zustieg machten wir kurz unterhalb des Einstiegs halt. Hier bildeten wir ein kleines Depot und machten uns bereit für den bevorstehenden Aufstieg durch den Klettersteig. Für die Klettersteigneulinge unter uns erklärte Marc nochmal für alle wie die Ausrüstung richtig anzulegen ist, das Klettersteigset und die Rastschlinge zu verwenden sind und auf was bei der Kletterei im Steig besonders geachtet muss. Nachdem alle ihre Ausrüstung angelegt hatten, stiegen wir in vier Teams aufgeteilt nach und nach in den Klettersteig ein.

Der Klettersteig Gauablickhöhle (Kategorie C) führt vom Einstieg über Platten (zuerst A/B, dann A) zu einer Rampe (A/B) und von dort über eine weitere Platte (A/B) zu einem steilen Pfeiler (B) auf den eine Linksquerung (A) folgt über die man zur Gauablickhöhle (2260m) gelangt.

Nach der Durchquerung der Höhle, in der es bei einem der vier Teams – wir wollen jetzt hier keine Namen nennen – zu einem textilfreien „Zwischenfall“ kam, gelangt man über eine Rechtsquerung (A) zu einem weiteren Pfeiler (B). Nach einem kurzen leichten Abschnitt (A) folgen eine Stufe (B) und die Schlüsselstelle in Form eines kleinen Überhangs (C). Hier befindet sich auch der Notausstieg, den natürlich keiner der Powders in Anspruch nehmen musste. Über eine Rampe (A/B) und eine Stufe (A/B) wird ein Schuttkessel (A) erreicht von dem aus man über ein paar Steile Stufen (A/B bis B/C) und einen letzten kleinen Kraftakt nach ca. 1,5 Stunden im Steig zum Ausstieg gelangt.

Im Abstand von knapp einer Stunde zwischen dem ersten und letzten Team kamen, der eine mehr, der andere weniger angestrengt, alle fröhlich und verletzungsfrei oben an. Nach einer kurzen Verschnaufpause und den letzten Snacks (Haribo Colorado – weltklasse), die aus den Tiefen der Rücksäcke hervorgeholt wurden, entschlossen wir uns auf Grund der sich hinter dem Gipfel auftürmenden dunklen Wolken direkt den Abstieg in Richtung Staubecken Latschau am Fuße des Golmer Jochs und von dort per „Spezial Abstieg“ nach Vandans zum Ausgangspunkt unserer viertägigen Tour anzutreten.

Der Abstieg von der Sulzfluh führte uns über ein steil abfallendes und lockeres Geröllfeld, das zu großen Teilen von einem Schneefeld bedeckt war. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen in guter alter Powder-Manier einige Lines mit unseren Boots – oder wahlweise auch Hosenböden – in das unberührte Schneefeld zu ziehen. Bei dem ganzen Spaß gingen die ersten Höhenmeter quasi spurlos an uns vorbei, bis es plötzlich von oben herab „Steiiiiiiiiiiin“ hallte. Stein konnte man das nicht nennen. Ein schätzungsweise 200-300 Kilogramm schwerer Felsbrocken hatte sich im über uns liegenden Geröllfeld, das ein Teil unserer Gruppe gerade noch durchquerte, gelöst und rollte bzw. dopste in unsere Richtung die Felsplatten neben dem Schneefeld hinab. Der Felsbrocken schlug mit einer solchen Wucht auf die Felsen, dass er in zwei Teile zersprang, die beide weiter in Richtung Tal donnerten. Glücklicherweise konnten alle rechtzeitig ausweichen, blieben unverletzt und wir alle kamen mit dem Schrecken davon.

Nachdem alle ohne weitere Zwischenfälle über das Schneefeld gekommen waren, steuerten wir unser zuvor errichtetes Depot und anschließend die Talstation der Golmer Bahn an. Dort wurde die komplette Gruppe wieder vereint, da zuvor einige den Klettersteig ausließen und alternativ die Mittagsspitze (2168m) erklommen. Auf dem Weg zur Talstation wurde bereits wild über den versprochenen „Spezialabstieg“ spekuliert und nun war es endlich soweit. Die letzten Höhenmeter bis nach Vandans rasten wir mit dem 2,6 km langen Alpine Coaster, einer „Bergachterbahn“, in Richtung Tal hinab – sehr empfehlenswert und nicht vergessen: Wer bremst verliert!

Unten angekommen gab es noch ein wohlig warmes Rothaus Tannenzäpfle während wir die Autos beluden. Traditionell kamen wir zu einem letzten Treffen im McDonalds in Lindau zusammen, wo wir nochmal Energie für die Rückfahrt tanken und sich alle voneinander verabschieden konnten. Rückblickend hatten wir vier geile Tage in den Bergen bei überwiegend Bombenwetter und super Stimmung in der kompletten Gruppe.

So war die Vereinswanderung 2014 ein voller Erfolg und mit 40 Teilnehmern das bisher größte Sommer-Bergevent in der Vereinsgeschichte. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Fabian und Vinc für die super Organisation und eine fantastische Tour. Und wie üblich noch ein abschließendes Fazit, in diesem Fall von Vinc: „Alle sind noch im Verein!“

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