2019 – Allgäu Hüttentour

„Zehn kleine Wanderpowders wollten kraxeln an Deutschlands Rändern: Der eine hat seinen Kalender verpeilt und konnts nun nicht mehr ändern. Neun kleine Powders wollten wandern gehen, der einen war es doch zu spät in der Nacht, da waren es nur noch acht. Acht kleine Powdieleins wollten klettern gehen, aber zweien war es doch zu nass, doch die sechs die hatten trotzdem Spass!“

Frei nach diesem grandiosen Reim und dem erwählten Motto „No Mimimi on Allgäu Days“, brachen am morgen des leicht grauen Donnerstags sechsmotivierte Wanderpowders gen Mindelheimer Hütte auf. Dabei splittete sich die ohnehin schon kleine Gruppe noch in „angeschlagen krank und daher Direttissima über Kemptner Scharte“, „motiviert, aber nicht für Klettersteig bei Regen“ und die „Powergruppe“, die dem Wetter komplett trotze und den originalen Plan über den Mindelheimer KS verfolgte.

Zum Aufwärmen gab es bei den letzten beiden Gruppen noch eine heiße Schoki auf der äußerst gemütlichen Fidererpasshütte. Nach mehr oder weniger Stunden und mehr oder weniger müde, trafen alle auf der Mindelheimer Hütte ein. Dort wurde erstmal ein älteres Ehepaar aus der gemütlichen Sitzecke vertrieben (wir waren wohl zu gut gelaunt und laut). Dann wurde nochmal fleißig das Bohnenbusiness befeuert, bevor nach langer Diskussion die Essensentscheidungen getroffen waren. Dabei mussten die motivierten Halbpensionsesser eventuell den ein oder anderen Jonas als Resteverwerter aktivieren. Nachdem mit der Gruppe, die sich mittlerweile an den gemeinsamen Tisch gesetzt hatte noch geklärt wurde, dass wir kein Pärchen-Ausflug sind und wir leider deren Identität und Zusammengehörigkeit nicht ausfindig machen konnten, ging der Abend dem Ende zu.

Nach einer schnarchreichen Lagernacht mit Gute-Nacht-Geschichten aus dem Nachbarlager (der gute Junge möchte später ein dickes Auto fahren, aber verlieben will er sich auch) und einem leckeren Hütten-Porridge-Frühstück, ging es los in Richtung Rappenseehütte. Nach einem Abstieg auf Stein und Schlamm, vor dem uns die gute Ute (von der unidenfizierbaren Nachbartruppe) schon gewarnt hatte, ging es weiter Richtung Kuhwiese. Hier entwickelte sich “Schmatz, Schmatz” zum Trendgeräusch der Tour und der offizielle “wer mehr Schlamm an den Schuhen hat, gewinnt”-Wettbewerb wurde ausgerufen.

Man stelle sich dazu bitte das offizielle Allgäuer Kuhglockenorchester beim experimentellen Jazzkonzert vor. Nach einem Anstieg gelangten wir zur Futte-Vesperstelle vor einem Wasserfall, bei der neue Milka Sorten und Gemüse-Power-Riegel getestet und die Aussicht genossen wurde. Dann ging es zügig weiter (man lässt sich ja schließlich nicht überholen…wo sind wir denn), sodass wir frühzeitig mittags auf der Rappenseehütte eintrafen. Während eine anonym bleibende Powdie dann die Dusche und den Powernap wählte, stieg der Rest nochmal kurz auf den Rappenseekopf (an diesem Tag nicht für die Aussicht, aber weil sie konnten und Powder Power hatten).

Gegen Abend wurden dann eskalativ Skull King und „6 nimmt“ gespielt und die Geschichte des zufälllig während des Powernaps gestarteten Buchs diskutiert. Dann ging es irgendwann gen Lager, das wir an diesem Abend ganz für uns alleine hatten. Ob und mit wem in dieser Nacht gekuschelt wurde, wer denn da „Saufen, morgens, mittags, abends“ gesungen hat (Nein, der Maxi war nicht dabei!) und wer eigentlich diesen Regen bestellt hatte, lässt sich an dieser Stelle leider nicht mehr so genau feststellen.

Am nächsten Morgen stellen wir leicht ernüchtert fest, dass Schneeregen und Sicht von circa „Hand vor Augen“ nicht ganz optimal für den Heilbronner Höhenweg waren. Nach einer offiziellen Abstimmung (wer wofür abgestimmt hat, bleibt im Allgäu…), machten wir uns also auf den Weg gen Tal. Auch hier wurde nochmal das Thema „bei wem spritzt der Matsch am höchsten“ in Angriff genommen und selbst die trittsichersten Powdies mussten sich gelegentlich fangen. Um für etwas Verwirrung und Spaß zu sorgen, wurde eine hochoffizielle, in der Zukunft liegende Feierlichkeit im Detail geplant, wobei natürlich die Details wie immer hauptsächlich aus Essen bestanden, was für die Belustigung der vor uns laufenden und dann überholten Rentnergruppe sorgte. Nach einem letzten Kaffee in der grandios-gemütlichen Cantina Verticale ging es wieder in die Heimat.

Eine wunderbar geplante Tour mit geilem PP-Gimmick (Tipp: begleitet einen, der Teilnehmer einmal in den Waschraum auf der nächsten Tour) und richtig viel Spaß…

Wir kommen wieder liebes Allgäu und der Heilbronner Höhenweg steht weiter auf der Liste. Der Organisator für Allgäu 3.0 kann ab jetzt durchstarten.

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