2015 – Stubai Seven Summits 1/3
Warum immer nur im Winter ins schöne Stubaital dachte sich Fichte (wuuh, wuuh, wuuh) und organisierte zusammen mit Jonas das erste von drei Events zur Erklimmung der insgesamt sieben prominentesten Berge im schönen, sommerlich erstrahlenden Stubaital. Die sieben Berge sind einzigartig im Charakter und bieten von entspannten Wanderwegen bis hin zu Hochtouren mit Gletscherbegehung und Kletterstellen alles was das PowderParty-Bergsportlerherz begehrt.
36 Grad und noch VIEL VIEL heißer hieß es an diesem Wochenende in Baden-Württemberg. Neun Powders entflohen den heißesten Tagen Deutschlands (+ Basel) und machten sich auf ins ähnlich warme Österreich, um bei frischer Bergluft und kraftvoll scheinender Sonne viele Höhenmeter innerhalb von drei Tagen und somit die ersten drei Berge in Angriff zu nehmen.
Am Freitagmorgen ging es vom Campingplatz in vorerst aller Ruhe und Harmonie auf zum Hohen Burgstall (2.611m). Geprägt von mittlerer Höhe und Formschönheit wurden acht kleine „Hosenscheißer“ plötzlich in Gipfelnähe von einem Gewitter überrascht und kehrten forschen Schrittes, jedoch mit viel Trittsicherheit zur Starkenburger Hütte um. Für so manch einen Wiesbadener ging es auf dem schönen Wanderweg zur Hütte anscheint um „Leben und Tod“. Ob der ellenlange Abstand zu seiner weiblichen (und vermutlich fitteren) Begleitung der normgerechte Sicherheitsabstand for the world’s most dangerous hike war oder einfach nur ein Versagen seiner selbst mit erbosendem Ausmaß wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Dies wurde fortan zum Running Gag über den einzuhaltenden Mindestabstand und sorgte für viel Erheiterung auf dem Wanderwochenende.
Gewitter vorbei, Suppe geschlürft und Alster vernichtet – auf zum Gipfelkreuz hieß es dann im zweiten Anlauf. Dort wurden die Powders dann mit einer schönen Aussicht und der ersten Prägung im Seven Summits Gipfelpass belohnt. Bei drei Gipfelsiegen wird man mit einem T-Shirt belohnt, welches vorerst das Ziel des Events war. Jedoch sind alle Beteiligten heiß auf die ehrenvolle Trophäe, die nach Erklimmung aller sieben Berge ins Haus flattert.
Unten im Tal blieben die Spuren des Gewitters nicht unbemerkt, so musste nach Rückkehr der Wanderung ein Zeltnotlagerplan für den ein oder anderen her und Dauer-Spinning im Trockner war angesagt. Ein Hoch auf Außenzelte beim Campen, denn die schützen bekanntlich vor Regen. Anschließend ließen wir den Abend mit gekühltem Gösser und feinstem Gaumenschmaus alla Mario ausklingen.
Zweiter Tag – Zweiter Gipfel. Gemach machten wir uns gegen 8.30 Uhr auf zur Serles (2.717m), welche auch schon Goethe imponierte und von ihm als Hochaltar Tirols betitelt wurde und den anspruchsvollsten der drei Berge der 1. Tour darstellte. Zurecht, denn die ersten Höhenmeter waren aufgrund des steilen Waldweges zügig erreicht. Da sehnte sich so mancher nach den Rastbänken, um Nüsschen und Wasser nachzutanken. Nur leider hatten eher die Fitteren das Sitzrecht – wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Dem steilen Waldweg folgte ein weiterer steiler langer Weg und eine kleine zu überwindende Felswand zum Serlesjöchl. Von dort aus wurden die letzten ca. 300 Höhenmeter serpentinenartig über den Schutt bedeckten Südwestrücken zurückgelegt.
Nach knappen 4 Stunden und schweißdurchnässten Klamotten erreichte die Crew das hart erkämpfte Gipfelkreuz – 2. Prägung Check! Die Mühe hatte sich gelohnt. Wir wurden mit einer erstaunlichen Bergsicht beglückt. Das Panorama erstreckte sich vom Zuckerhütl bis zum Tuxer Gletscher und von den Dolomiten bis zum Karwendel.
Der Abstieg war (gefühlt) lang und schmerzhaft, da bat sich ein Einkehren in der wohltuenden Hängematten-Oase – mit den glücklichsten Hühnern der Welt und den letzten sechs ergatterten Kuchenstücken – an. Danach ging es nicht ganz so steil wie beim Aufstieg flink bergab, aber der Hunger und die Angst nicht rechtzeitig beim Billa Supermarkt zu sein, ließ uns doch schneller als erwartet das Tal erreichen. Somit stand dem Grillen nichts mehr im Wege und kurze Zeit später rief auch schon das Nachtlager. Am Sonntagmorgen wurde das Aufstehen mit hardcore Muskelkater eingeleitet, aber nicht nur das machte einigen von uns zu schaffen, auch die Augen erlitten böses Übel beim Anblick von gewissen T-Shirt Kreationen.
Der letzte Berg bildete die perfekte Abrundung eines wunderschönen PowderParty Events. Der Aufstieg zum Elfer (2.505m) kennzeichnet sich durch einen abwechslungsreichen, bildhaft schönen und naturbelassenen Wanderweg. Die Sonne gab noch mal alles und führte zum unzähligen Nachschmieren der Sonnencreme. Der sonnige Sonntag und die Schönheit des Elfers wurden von vielen Wandersleuten genutzt, somit flitzten Kinder und auch alteingesessene Wanderlustige frohen Herzens an uns vorbei. Auch Paraglider tummelten sich zur Genüge und nutzten den perfekten Tag, um Pirouetten in der Luft zu drehen. Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie schwer dieser fette Equipment-Rucksack ist, findet hier die Antwort: stolze 20 Kilo schleppen die armen Jungs den Berg hoch. Abhilfe würde da wohl nur der Archwood Flextrek 37,000,000,000,000 Whipsnake schaffen.
Die letzten Tage hatten leichte Spuren hinterlassen, nicht destotrotz erklimmten wir den Berg ohne Seilbahn und wanderten fröhlich weiter. Auch die letzten Höhenmeter der Felstürme, welche sehr beeindruckend waren, bestiegen wir mit Eifer und kleinen genüsslichen Päuschen, um Energie zu tanken für den Endspurt.
Finally – der dritte Gipfel der Seven Summits wart zur Mittagsstund erreicht. Zum krönenden Abschluss wurde der Gipfelschnaps überraschenderweise mit zwei noch halbwegs gekühlten Bieren erweitert und zauberte ein Lächeln auf die allesamt verschwitzten aber glücklichen Powdergesichter. Nachdem das Ziel des Events erreicht wurde (drei Gipfel, drei Prägungen = 1 T-Shirt), hieß es gemütlicher Resteverzehr bei vorerst letzter grandioser Aussicht auf die Stubaier Alpen.
Fazit:
Geile Berge, geiles Wetter, geile Leute = Geiles Event!!!! Wir sind alle mega heiß auf die zwei folgenden Seven Summits Events und natürlich auf die Trophäe. Vielen Dank für die supi Orga! Und immer an den Sicherheitsabstand auf Wanderwegen denken, denn es geht schließlich um Leben und Tod.